Sie merken, dass Kinder und Jugendliche Ihrer Einrichtung Desinformation weiterverbreiten, weil sie sie nicht als solche erkennen? Sie hören einem Gespräch zwischen Jugendlichen zu, in dem Fake News diskutiert werden? Sie möchten das Thema und den Umgang mit Desinformation gerne aufgreifen? Medienpädagogische Angebote und Beziehungsarbeit bieten z. B. mit Beratung, Anleitung oder Aufklärung Zugänge und Mittel zur Annäherung und zur Bearbeitung des Themas.
Zur Vermittlung von Medienkompetenz können in der Projektarbeit sowohl die Erstellung von eigenen Medienprodukten, die Auseinandersetzung mit eigener Mediennutzung, die Kenntnis der Medienlandschaft, als auch die Analyse eines konkret vorliegenden Produkts gehören. Wichtig ist, die grundsätzlichen Mechanismen und Wirkweisen von Medienprodukten zu kennen, um Desinformation entsprechend ins Verhältnis setzen und einordnen zu können.
Die Attribute attraktiver Medienangebote gelten auch für Desinformation. Sowohl die Form als auch der Inhalt können für Kinder und Jugendliche interessant sein. Dazu gehören u. a. zielgruppengerechte, jugendaffine Ansprache und leichte Auffindbarkeit verbunden mit Themen, die sie unmittelbar betreffen oder auch grundsätzliche Orientierung bieten. Wobei Kinder und Jugendliche oftmals nicht nur einer bestimmten Argumentation oder Erzählung folgen, sondern sie situationsabhängig kombinieren und eigene Logiken konstruieren. Auch die Anwerbestrategien radikaler Gruppierungen folgen bestimmten Abläufen bei der Ansprache von Kindern und Jugendlichen oder der konkreten Kontaktaufnahme z. B. in Sozialen Medien.
Es gibt eine Vielzahl medienpädagogischer Projekte, die unterschiedlichste Herangehensweisen und Erfahrungen als Inspiration für eigene Konzepte bieten, wie auch die Ansätze der nachfolgenden Beispiele.
Philipp Kikels ist Dipl. Pädagoge und Leiter der integrierten Kindertagesbetreuung am Thomas-Müntzer-Schulzentrum, Ziesar-Görzke. Er beschreibt in seinem Videostatement, ausgehend von der Desinformationsverbreitung zur Fluchtmigration 2015, die Wichtigkeit medienpädagogischen Basiswissens.
Handlungsüberlegungen
Fidel Bartholdy ist Projektmanager des Projekts „AntiAnti – Prävention von Online-Radikalisierung“ des Trägers mediale pfade – Verein für Medienbildung e. V. Er thematisiert im ersten Teil seines Videostatements wie Anwerbestrategien rechter Gruppierungen ablaufen.
Im zweiten Teil des Videostatements von Fidel Bartholdy erläutert er, welches Wissen Jugendliche brauchen, um mit Desinformation umgehen zu können.
Desinformation zu erkennen, einzuordnen und damit umgehen zu können, braucht Medienkompetenz. Medienkompetenzprojekte können sich dem Thema Desinformation sowohl über die Reflexion des individuellen Medienkonsums, die Erläuterung der Medienlandschaft als auch der Vermittlung sachkundiger Mediennutzung oder der Gestaltung eigener Medienprodukte nähern.
In der nächsten Lesson lernen Sie Tipps zur Gesprächsführung zum Thema Desinformation kennen. Überlegen Sie als Vorbereitung: Gab es bei Ihnen schon entsprechende Situationen und wie sind Sie damit umgegangen?
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