Lehrplan
Kurs: Sondermodul: Q&A – Expert:inn...
Anmeldung
Text lesson

Propaganda und Krieg

Icon InputIn Kriegszeiten wird Propaganda vor allem dafür genutzt, um die eigene Bevölkerung von einem Krieg zu überzeugen. Dabei wird die Notwendigkeit einer kriegerischen Auseinandersetzung hervorgehoben, indem beispielsweise eine vermeintliche Gefahr beschworen wird, der Kriegsgegner als totalitäres, extremistisches Regime oder der Gegner als vernichtenswert bezeichnet wird. Dabei werden die eigenen tatsächlichen Interessen und Folgen wie zum Beispiel wirtschaftliche Interessen, Kriegsleid und Kriegsverbrechen ausgeblendet. Gleichzeitig soll die “Kriegsmoral” der eigenen Bevölkerung und des Militärs erhöht werden, um beispielsweise mehr Soldat:innen zu rekrutieren.

Propaganda verfolgt jedoch auch Ziele, die nicht an die eigene Bevölkerung gerichtet sind, sondern an die Kriegsgegner:innen, aber auch Bündnispartner:innen. Sie dient hierbei vor allem zur Schwächung der “Kriegsmoral” und Täuschung des Gegners, der verunsichert werden soll und z. B. durch gezielte Falschinformationen in die Irre geführt wird.

Die eigenen Bündnispartner:innen sollen durch Propaganda davon überzeugt werden, sich an der kriegerischen Auseinandersetzung zu beteiligen. Bündnispartner:innen des Gegners sollen von einer Kriegsbeteiligung abgehalten werden.

 

Welche Propagandamittel werden in Kriegszeiten eingesetzt?

Propaganda im Krieg wird mit vielfältigen Instrumenten und Formen betrieben. Dabei sind nicht alle Mittel mit dem Einsatz von Medien verbunden, beispielsweise Reden, Predigten, Kriegslieder oder Symbole (wie das im Krieg gegen die Ukraine von russischer Seite verwendete “Z”, das für Zerstörung stehen soll).

Die weitaus größte Rolle in der Propaganda in Kriegszeiten spielen jedoch digitale Medien, die aufgrund ihrer Schnelligkeit und starken Reichweite und auch wegen ihrer Beeinflussungsmöglichkeiten genutzt werden. Der Einsatz von Propaganda in digitalen Medien beginnt dabei oft schon vor Kriegsausbruch. Mit Artikeln, Kommentaren, Fotos und Videos, aber auch Computerspielen oder Podcasts und Radioberichten soll die Bevölkerung umfassend vor, während und nach einem Krieg dauerhaft und nachhaltig beeinflusst werden.

Die wichtigsten Mittel der Kriegspropaganda sind:

  • Desinformation, Lüge und Täuschung
  • Angsterzeugung
  • Zensur
  • sprachliche Verzerrung
  • Ästhetisierung von Krieg und Gewalt
  • Militainment
Layer 1